Mammographie & Brustuntersuchung – Ihr Gynäkologe Dr. Thomas Schuller in Wien und Niederösterreich
In unseren beiden Facharztordinationen Dr. Thomas Schuller in Wien und Waidhofen an der Thaya führen wir klinische Brustuntersuchungen durch. Die Palpation, Inspektion der Brust und Beurteilung des Lymphabflusses soll Frauen ab dem Alter von 30 Jahren im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen jährlich angeboten werden. Ergibt die klinische Brustuntersuchung einen auffälligen Befund, soll die Diagnostik durch bildgebende Verfahren und ggf. histologischen Nachweis komplettiert werden.
Brustkrebs rechtzeitig erkennen
Brustkrebs ist keine einheitliche Erkrankung. Es handelt sich vielmehr um eine Gruppe von Malignomen mit unterschiedlicher Morphologie sowie unterschiedlicher Aggressivität und variierendem Ausbreitungsmuster. Mischformen erschweren zusätzlich die klinische Einschätzbarkeit. Diese heterogene Tumorbiologie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Prognose, d. h. die Heilungsmöglichkeit der Erkrankung. Die Mammographie ist zurzeit die einzige für die Erkennung von Brustkrebsvorstufen oder frühen Tumorstadien als wirksam anerkannte Methode.
Ursachen für Brustkrebs
Es ist derzeit unmöglich, eine mehr oder weniger allein verantwortliche Ursache für die Tumorentstehung zu benennen. Wir kennen jedoch eine Reihe von Risiken, die an der Kanzerogenese, zumindest als Promotoren, beteiligt sind. Das individuelle Risikoprofil wird geprägt durch endogene und exogene endokrine Faktoren, Zeitabläufe der Familienplanung, Lebensstil (Übergewicht, Bewegungsmangel, Ernährung reich an tierischen Fetten, Alkoholkonsum u.a.). Stärkster individueller Risikofaktor ist die erbliche Belastung, die in etwa 10-15 % aller manifesten Mammakarzinome für deren Auslösung verantwortlich zu machen ist.
Risikofaktor Brustkrebserkrankung im fortgeschrittenem Lebensalter
Herausragender populationsbezogener Risikofaktor ist jedoch das fortgeschrittene Lebensalter. Die Ergebnisse der populationsbezogenen Feldstudien zeigten, dass im Durchschnitt 79 % der Erkrankungen nach dem 50. Lebensjahr auftreten. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 62 Jahren. Gerade dieser Risikofaktor gewinnt durch die aktuelle demographische Entwicklung zunehmend an Bedeutung.
Die kontinuierliche Zunahme der Lebenserwartung ist an der ansteigenden Inzidenz der Brustkrebserkrankung beteiligt. Unabhängig davon, dass das Mammakarzinom die häufigste Krebstodesursache der Frau darstellt, beeinträchtigt die manifeste Brustkrebserkrankung die Lebensqualität betroffener Frauen in nahezu allen Bereichen. Hierzu gehören Sexualität und Familienplanung, Beruf und Freizeitgestaltung, aber auch die Gestaltung der wirtschaftlichen Lebensgrundlage.
Risikofaktoren für Brustkrebserkrankungen
Geschlecht, Alter und familiäre Belastung mit Brustkrebs stellen die drei wesentlichen Risikofaktoren für Brustkrebs dar. Die wichtigsten populationsbezogenen Risikofaktoren sind Geschlecht und Alter. Exogene und endogene Hormone sind Risikofaktoren. Sie sind von besonderem Interesse, da Hormonanwendungen zu den modifizierbaren Risikofaktoren gehören.
Endogene Hormone im Zusammenhang mit Brustkrebs
Das Risiko für die Entstehung einer Brustkrebserkrankung wird durch eine Reihe von endogenen Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigsten gehören reproduktive Faktoren wie ein niedriges Menarchealter, ein hohes Alter bei Erstparität, fehlende Laktation, Nulliparität und ein hohes Menopausenalter. Diese Faktoren können das relative Risiko (RR) für die Entstehung einer Brustkrebserkrankung auf 1,5–3 steigern. Ein hoher Body Mass Index (BMI) führt zu einer Erhöhung des Brustkrebsrisikos postmenopausaler Frauen. Dies wird auf die gesteigerte Östrogenproduktion durch die Aromatisierung von androgenen Vorläufern in peripheren Geweben, insbesondere im Fettgewebe, zurückgeführt.
Erhöhte Konzentrationen von Östrogenen im Serum postmenopausaler Frauen erhöhen das Restrisiko für Brustkrebs auf 2 bis 2,58. Über die Norm erhöhte Werte von Androstendion und Testosteron sind ebenfalls mit einem gesteigerten Brustkrebsrisiko verbunden. Dies ist möglicherweise auf deren Aromatisierung zu Östron und Östradiol zu erklären. Auch erhöhte urinäre Konzentrationen von Östrogenen und Androgenen sind mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei postmenopausalen Frauen assoziiert. Es kann somit gefolgert werden, dass die kumulative Exposition einer Frau gegenüber endogenen Östrogenen zu einem gesteigerten Brustkrebsrisiko führt.
Brustkrebsrisiko im Zusammenhang mit Kontrazeptiva & Hormontherapie
Von besonderem Interesse ist die Wirkung exogen zugeführter Sexualsteroide auf das Brustkrebsrisiko. In relevanter Konzentration und Dauer findet dies bei der Anwendung oraler Kontrazeptiva und der Hormontherapie (HT) im Klimakterium und in der Postmenopause statt. Östrogene und Gestagene, die in Präparaten enthalten sind, die für diese Indikation eingesetzt werden, können grundsätzlich in dem Prozess der Karzinogenese, der Initiierung, Promotion und Progression beinhaltet, eine Rolle spielen.
Die Anwendung oraler Kontrazeptiva erhöht das Risiko für ein prämenopausales Mammakarzinom. Der Effekt ist am deutlichsten bei jungen Frauen, insbesondere wenn die Anwendung vor der ersten ausgetragenen Schwangerschaft stattfindet.
Hereditäre Brustkrebserkrankung
Bei etwa 5 % der an Brustkrebs erkrankten Frauen liegt eine Mutation in den Risikogenen BRCA1 und BRCA2 vor. Bei weiteren 5% liegen Hinweise auf Mutationen in noch unbekannten Genen vor. Die Prädisposition für erblichen Brust- und Eierstockkrebs wird autosomal dominant mit inkompletter Penetranz an statistisch gesehen 50 % der Nachkommen vererbt. Das lebenslange Erkrankungsrisiko ist für Trägerinnen einer BRCA-Mutation deutlich erhöht und liegt für Brustkrebs zwischen 50 und 80 % und für Eierstockkrebs zwischen 10 und 40%. Auch das Risiko für ein kontralaterales Mammakarzinom ist signifikant erhöht und abhängig vom Ersterkrankungsalter.
Bei Ersterkrankung vor dem 50. Lebensjahr entwickeln rund 40 % der Patientinnen nach 10 Jahren ein kontralaterales Mammakarzinom, bei Ersterkrankung nach dem 50. Lebensjahr nur rund 12 %. Zusätzlich besteht für Personen mit einer BRCA1-Mutation ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs, Leukämien, Nieren-, Pankreas- und Gebärmutterkrebs. Bei Personen mit einer BRCA2-Mutation werden als assoziierte Tumoren Darm-, Magen-, Pankreas-, Prostatakrebs und Melanome beschrieben. Die absoluten Risiken sind noch nicht abschließend bewertet und Gegenstand aktueller Untersuchungen.
Familiäre Risikokonstellationen bei Brustkrebs
Bei folgenden familiären Risikokonstellationen wird in mindestens 10 % eine pathogene Mutation in den Genen BRCA1 oder BRCA2 nachgewiesen, wenn
- mindestens 3 Frauen aus der gleichen Linie einer Familie an Brustkrebs vor dem 60. Lebensjahr erkrankt sind,
- mindestens 2 Frauen aus der gleichen Linie einer Familie an Brustkrebs erkrankt sind, davon 1 vor dem 50. Lebensjahr,
- mindestens 2 Frauen aus der gleichen Linie einer Familie an Eierstockkrebs erkrankt sind (unabhängig vom Alter),
- mindestens 1 Frau an Brustkrebs vor dem 50. Lebensjahr und 1 Frau an Eierstockkrebs oder 1 Frau an Eierstockkrebs erkrankt sind (unabhängig vom Alter),
- mindestens 1 Frau vor dem 35. Lebensjahr an Brustkrebs erkrankt ist,
- mindestens 1 Mann an Brustkrebs und 1 Frau an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt ist.
Stellenwert der Brust-Selbstuntersuchung
Die Brust-Selbstuntersuchung ist – selbst bei regelmäßiger Anwendung und Training – nicht in der Lage, als alleinige Methode die Brustkrebssterblichkeit zu senken. Durch qualifizierte Informationen sollen Frauen angeregt werden, sich mit den normalen Veränderungen des eigenen Körpers vertraut zu machen. Hierzu zählen das Aussehen und das Gefühl der Brust, um Abweichungen selbst festzustellen.
Fachübergreifende Zusammenarbeit
Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, Rehabilitation und Nachsorge bei Brustkrebs erfordern eine multidisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit. In die Betreuung sind Frauenheilkunde, diagnostische Radiologie, Humangenetik, internistische Onkologie, medizinische Informatik, Pathologie, Psycho-Onkologie, Rehabilitationsmedizin, Sozialmedizin und Strahlentherapie involviert.